Am 14.12. 2015 haben die Schulen der Samtgemeinde Fürstenau einen Kooperationsvertrag unterschrieben.
Mit dem Ende der Grundschule beginnt für die Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse ein neuer Lebensabschnitt, der viele Veränderungen mit sich bringt.
Für die Schüler ist der Übergang von der Grundschule einer weiterführenden Schule (im Folgenden WS) neben Vorfreude und Neugierde auch mit Ängsten vor dem Neuen und Unbekannten verbunden. Der Übergang birgt Verunsicherungen, denn gewohnte Handlungsroutinen und Reaktionsmuster müssen angepasst oder neu erlernt werden. Die noch unbekannten Leistungsanforderungen an der weiterführenden Schule und auch die neuen Schulfächer tragen ebenfalls zu einer aufkommenden Belastung bei.
Aufgrund der Unterschiede in den zwei Schulformen ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Grundschule und der IGS Fürstenau notwendig. Ziel dieser Kooperation ist es, den Kindern einen sanften Übergang von der einen zur anderen Schulform zu ermöglichen. Der Abbau der Ängste vor dem Neuen und Unbekannten auf der Seite der Kinder ist dabei ebenso wichtig, wie die Kooperation zwischen den Lehrkräften der Grundschule und der WS.
Im Laufe eines Schuljahres werden verschiedene Möglichkeiten des gegenseitigen Kennenlernens angeboten. Die Grundschüler erhalten die Möglichkeit bei einem „Schnuppervormittag“ einen Eindruck von der Unterrichtssituation und der Pausensituation an den WS zu gewinnen. Darüber hinaus tragen gemeinsame Aktivitäten dazu bei, sich besser kennenzulernen und die Ängste vor dem Neuen abzubauen. Mit der Ankunft an einer WS treten die feierliche Einschulung der neuen fünften Klassen nach den Sommerferien und der Einsatz von „Buspaten“ in den Vordergrund, die einen guten Start begünstigen.
Für einen bruchlosen Übergang spielt neben den genannten Aktivitäten auf Seiten der Schüler auch die enge Kooperation der Lehrer beider Schulformen eine wichtige Rolle. Die Kooperationsmöglichkeiten an dieser Stelle werden ebenfalls im Kooperationskalender festgehalten. Hier ermöglichen gegenseitige Hospitationen einen Einblick und Verständnis in den jeweils andern Schulalltag. Zum einen kommen die zukünftigen Tutoren/-innen der Fünftklässler in die Grundschule und hospitieren im Unterricht einer vierten Klasse, zum anderen besuchen die Grundschullehrer/-innen den Unterricht an den WS.
Dieses bietet Anknüpfungspunkte, um einen Eindruck von den bevorstehenden Anforderungen zu erhalten und um Schüler der vierten Klasse auf die neue Schule vorzubereiten. Umgekehrt erfahren aber auch die zukünftigen Tutoren/-innen der WS etwas über die schulische Lernumgebung ihrer zukünftigen Schützlinge und können sie so an ihrer neuen Schule in der Eingewöhnungsphase gezielt unterstützen.
Darüber hinaus findet einmal jährlich ein Kooperationstreffen zwischen den Fachlehrern (Deutsch, Mathe, Sachunterricht) der Grundschule sowie den WS statt, um fachspezifische Unterschiede in den Schulformen zu erkennen und auch dort Brücken für einen sanften Übergang schaffen zu können.
Zudem treffen sich die Schulleiter am Ende jedes Schuljahres zu einem gemeinsamen Austausch.
2. Kooperationskalender
„Den Übergang nicht als Bruch, sondern als Brücke von der einen zur anderen Schule zu gestalten, setzt voraus, dass die Lehrer/-innen der abgebenden und aufnehmenden Schulen miteinander kooperieren und (…) den Übergang als Ausgangspunkt gemeinsamer Schulentwicklung begreifen.“ Daher ist „im Interesse der Schüler/-innen und zur Qualitätsentwicklung der schulischen Arbeit in der Grundschule eine möglichst enge Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen des Einzugsgebietes unumgänglich.“
Um die Kooperation zwischen den Schulen und damit den Übergang von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen verbindlich zu gestalten, ist es sinnvoll die oben beschriebenen Maßnahmen genau zu planen und in einem Kooperationskalender verbindlich für alle festzulegen.
Auch hier bedarf es der engen Absprachen. Aus den vergangenen Treffen der Verbundkonferenz „Deutsch“ der Grundschulen in der Samtgemeinde Fürstenau und den Kooperationstreffen der WS ist in den letzten Schuljahren der Wunsch entstanden, noch enger zusammenzuarbeiten. Im Schuljahr 2014/15 gründete sich daraufhin ein Arbeitskreis „Koop“, der sich mit dem Entwurf eines verbindlichen Kooperationskalenders befasste.
Eine erste Vorlage dieses Kooperationskalenders wurde von der IGS als Diskussionsgrundlage entworfen und an die Schulen weitergegeben. Dieser wurde in den jeweiligen Schulen den aktuellen Gegebenheiten und Wünschen angepasst und dient als Grundlage für die Praxis.
Bei einem feierlichen Akt in der Samtgemeinde Fürstenau bekunden alle Schulen im Dezember 2015 ihren Willen zur Kooperation.